Mehrfachtraktion ist ein wichtiges Thema für Verkehrsunternehmen. Im Tagesgeschäft ist je nach Fahrgastaufkommen flexibel die Beförderungskapazität anzupassen. Hierzu werden mehr Züge des eigenen Unternehmens gekoppelt, welche in Nebenzeiten einzeln in Betrieb sind.
Mehrfachtraktionen werden geplant zu Stosszeiten, aber auch ungeplant bei überraschend erhöhtem Passagieraufkommen auf. Letzteres kann sich zum Beispiel durch das Ausfallen anderer Züge ergeben.
Im Normalfall werden bei der Mehrfachtraktion mehrere Fahrzeuge im Verbund als Komposition über eine ganze Fahrt geführt. Es ist jedoch auch möglich, die Komposition während einer Fahrt zu stärken oder schwächen. Dabei werden Fahrzeuge der Komposition hinzugefügt respektive entfernt. Dies geschieht häufig auf Strecken, bei denen das Passagieraufkommen nur in gewissen Bereichen sehr gross ist. Die wohl seltenste Form der Mehrfachtraktion ist das Flügeln. Dabei wird eine Komposition von mehreren Zügen an einem bestimmten Punkt der Fahrt aufgetrennt und die beiden neu entstehenden Kompositionen fahren zu unterschiedlichen Destinationen. Grund für das Einsetzen des Flügelns kann sein, dass Bahnhöfe an ihre Kapazitätsgrenzen stossen und keine weiteren Züge über diesen Bahnhof geführt werden können. In diesem Fall können Züge mit identischem Zwischenziel als eine Komposition bis zu diesem Zwischenziel geführt werden und von dort nach erfolgreichem Flügeln ihre unterschiedlichen Destinationen anfahren. Das Flügeln ist für das Fahrgastinformationssystem die anspruchsvollste Art der Mehrfachtraktion. Denn gerade hier ist es besonders wichtig, den Fahrgast mit korrekten Informationen zu versorgen, damit er sein Endziel einfach und stressfrei erreichen kann.